
Am 15. März 2025 findet der "Tag der Rückengesundheit" statt - ein jährlicher Aktionstag, der das Bewusstsein für die Bedeutung eines gesunden Rückens schärfen soll. Initiiert von verschiedenen Gesundheitsorganisationen soll an diesem Tag über Prävention, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Rückenschmerzen informiert werden.
Häufigkeit und Lokalisation von Rückenschmerzen
Rückenschmerzen sind Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule, die von den Muskeln, Nerven, Gelenken oder Bandscheiben ausgehen können. Sie gehören weltweit zu den häufigsten Gesundheitsproblemen - allein in Deutschland klagen über 80% der Bevölkerung mindestens einmal im Leben über Rückenschmerzen. Die Beschwerden treten am häufigsten im unteren Rücken (Lendenwirbelsäule) auf, können aber auch den oberen Rücken (Brustwirbelsäule) oder den Nacken (Halswirbelsäule) betreffen. Es wird dabei zwischen akuten (plötzlich auftretend, meist bis zu sechs Wochen) und chronischen Rückenschmerzen (länger als zwölf Wochen) unterschieden.
Wodurch entstehen Rückenschmerzen?
Man unterscheidet zwischen spezifischen und unspezifischen Rückenschmerzen:
Spezifische Rückenschmerzen: Die Schmerzen haben eine klare Ursache wie z.B. Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenosen, Wirbelbrüche oder auch entzündliche, infektiöse oder neurologische Erkrankungen (< 20%).
Unspezifische Rückenschmerzen: In ca. 85% der Fälle lässt sich keine eindeutige Ursache feststellen. Hier können verschiedene Faktoren eine Rolle spielen: Muskelverspannungen, Fehlhaltungen, Bewegungsmangel, Überlastung der Muskulatur, plötzliche und unkontrollierte Bewegungen oder seelische Belastung.
Obwohl Rückenschmerzen oft harmlos sind, können sie die Lebensqualität erheblich einschränken. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen und bei anhaltenden Beschwerden professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Welche Beschwerden gehen mit Rückenschmerzen einher?
Typische Symptome von Rückenschmerzen sind:
dumpfer, stechender oder ziehender Schmerz im Rücken
ausstrahlende Schmerzen/ Sensibilitätsstörungen/ Schwäche in den Beinen oder Armen
Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule (z.B. beim Bücken oder Drehen)
Verspannungen oder Verhärtungen der Muskulatur
!!! Warnsignale, die eine sofortige ärztliche Abklärung erfordern, sind:
starke, plötzlich auftretende Schmerzen ohne Ursache
rasche Verschlechterung der Symptome
Gefühlsstörungen (z.B. Taubheitsgefühle, Kribbeln)
Lähmungserscheinungen in den Beinen
Blasen- oder Darmfunktionsstörungen (z.B. Inkontinenz)
Fieber oder ungewollter Gewichtsverlust in Verbindung mit Rückenschmerzen
Physiotherapeutische Behandlung von Rückenschmerzen
Laut den aktuellen medizinischen Leitlinien zur Behandlung von unspezifischen Rückenschmerzen wird v.a. ein aktiver Therapieansatz empfohlen. Dieser umfasst:

Krankengymnastik: Gezielte Übungen zur Kräftigung, Mobilisation und Dehnung der Rumpfmuskulatur (Rücken- und Bauchmuskeln) sowie Haltungsschulung und Gehtraining zur Förderung einer gesunden Körperhaltung.
Manuelle Therapie: Techniken zur Verbesserung der Gelenkfunktion sowie zum Lösen von Muskelverspannungen und -verklebungen.
Edukation/Schulung: Informationen zum Umgang mit Schmerzen (Schmerz ist nicht immer ein Zeichen für Schädigung!), Förderung eines aktiven Lebensstils (Bewegung statt Schonhaltung!) und Beratung zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung.
Multimodale Schmerztherapie (bei chronischen Schmerzen): Bei chronischen Rückenschmerzen wird häufig eine Kombination aus Physiotherapie, Schmerz-bewältigungsstrategien und psychologischer Unterstützung empfohlen.
Was wird nicht empfohlen?
Passive Maßnahmen (z.B. Massagen, Elektrotherapie, etc.): Diese können unterstützend wirken, sollten aber nicht die einzige Behandlung sein!
Längere Bettruhe: Bewegung ist wirksamer als Ruhigstellung!
Das Therapiewerk Stuttgart West bietet individuelle physiotherapeutische Behandlungen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Was kann ich selbst tun, um Rückenschmerzen zu vermeiden?
Regelmäßige Bewegung: Vermeiden Sie langes Sitzen - stehen Sie zwischendurch auf und machen Sie eine kurze, bewegte Pause (alle 30 bis 60 Minuten). Nehmen Sie z.B. die Treppe anstatt den Aufzug und integrieren Sie regelmäßige Spaziergänge oder Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Yoga in Ihren Alltag. Diese stärken die Rückenmuskulatur ohne sie übermäßig zu belasten.

Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung:
Achten Sie auf eine rückenfreundliche, aufrechte Arbeitshaltung. Der Bildschirm sollte sich ungefähr auf Augenhöhe befinden, die Arme sollten in einem Winkel von ca. 90 Grad locker auf dem Tisch aufliegen und die Tastatur und Maus sollten in Reichweite sein. Verwenden Sie einen höhenverstellbaren Schreibtisch oder wechseln Sie zwischen Sitzen und Stehen, um verschiedene Positionen einzunehmen.
Rückenschonendes Heben und Tragen: Verteilen Sie das Gewicht gleichmäßig auf beide Arme und tragen Sie die Last möglichst nahe am Körper. Gehen Sie beim Heben leicht in die Hocke und spannen Sie die Rumpfmuskulatur an. Verwenden Sie beispielsweise lieber einen Rucksack anstatt einer einseitigen Tragetasche oder Handtasche.
Stressmanagement: Rückenschmerzen können durch Stress und Anspannung verstärkt werden. Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder progressive Muskelentspannung können helfen, Muskelverspannungen vorzubeugen.
Schlafposition und Matratze: Eine mittelfeste Matratze unterstützt die natürliche Form der Wirbelsäule. Die beste Schlafposition ist die Seitenlage mit leicht angewinkelten Beinen oder die Rückenlage. Ein flaches Kopfkissen entlastet die Halswirbelsäule.
Gewichtskontrolle: Ein gesundes Körpergewicht schützt die Wirbelsäule vor Überlastung.
Fazit

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden unserer Zeit, doch mit der richtigen Vorbeugung und Behandlung lassen sich die Beschwerden oft vermeiden oder lindern. Der Tag der Rückengesundheit am 15. März 2025 erinnert daran, wie wichtig ein aktiver Lebensstil, eine gute Körperhaltung und gezielte physiotherapeutische Maßnahmen für einen schmerzfreien Rücken sind. Ob durch regelmäßige Bewegung, eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung oder eine professionelle physiotherapeutische Behandlung - es gibt viele Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden.
Das Therapiewerk Stuttgart West unterstützt Sie dabei mit individuellen Therapieansätzen, um Ihre Rückengesundheit nachhaltig zu fördern. Nutzen Sie den Aktionstag als Impuls für mehr Bewusstsein und gezielte Maßnahmen für einen gesunden Rücken!
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