Das Knie ist eines der komplexesten Gelenke unseres Körpers und spielt eine zentrale Rolle für unsere Bewegungsfähigkeit. Insbesondere das vordere Kreuzband (VKB) ist von entscheidender Bedeutung, da es das Knie stabilisiert und vor einer übermäßigen Vorwärtsbewegung des Schienbeins schützt. Verletzungen des vorderen Kreuzbandes sind leider häufig, vor allem bei sportlich aktiven Menschen. Um eine solche Verletzung genau zu diagnostizieren, sind spezielle Kreuzband-Tests notwendig. In diesem Blogbeitrag stellen wir Ihnen die gängigsten Methoden vor: den Lachmann-Test, den Schubladentest und das Gravity Sign. Diese Tests sind in der Physiotherapie unverzichtbar und werden im Therapiewerk Stuttgart West routinemäßig eingesetzt, um eine sichere Diagnose zu gewährleisten.
Der Lachmann-Test
Der Lachmann-Test gilt als einer der zuverlässigsten Tests zur Überprüfung einer vorderen Kreuzbandverletzung. Er wird vor allem bei Verdacht auf Ruptur des vorderen Kreuzbandes eingesetzt.
Durchführung:
Der Patient liegt mit leicht gebeugtem Knie (ca. 20 bis 30 Grad) auf dem Rücken. Der Physiotherapeut fixiert mit einer Hand den Oberschenkel, während die andere Hand das Schienbein umfasst und nach vorne zieht. Ein positives Ergebnis liegt vor, wenn sich das Schienbein deutlich nach vorne bewegen lässt, was auf eine Insuffizienz des vorderen Kreuzbandes hinweist.
Der Schubladentest
Der Schubladentest, auch vorderer oder hinterer Schubladentest genannt, untersucht die Stabilität des vorderen und hinteren Kreuzbandes.
Durchführung
Der Patient liegt auf dem Rücken mit gebeugtem Knie (ca. 90 Grad). Der Therapeut setzt sich auf den Fuß des Patienten, um das Bein zu stabilisieren, und fasst mit beiden Händen das Schienbein knapp unterhalb des Knies. Durch Schieben des Schienbeins nach vorne oder hinten wird geprüft, ob eine übermäßige Bewegung ("Schublade") vorliegt. Eine Vorwärtsbewegung deutet auf einen Riss des vorderen Kreuzbandes hin, eine Rückwärtsbewegung auf eine Verletzung des hinteren Kreuzbandes.
Gravity Sign (auch "Sag Sign" genannt)
Das Gravity Sign ist ein einfacher, aber sehr effektiver Test zur Diagnose einer hinteren Kreuzbandverletzung.
Durchführung
Der Patient liegt auf dem Rücken und hebt beide Beine an, so dass die Knie um 90 Grad gebeugt sind. In dieser Position prüft der Physiotherapeut, ob das Schienbein aufgrund der Schwerkraft nach unten sinkt. Ist das hintere Kreuzband beschädigt, sinkt das Schienbein nach hinten, was als positives Gravitationssignal gewertet wird.
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