top of page
AutorenbildUlrike Mindl

Meniskustests - Steinmann 1, Steinmann 2 und McMurray - Therapiewerk in Stuttgart West


Knieschmerzen, Meniskus


Die Menisken sind halbmondförmige Knorpelscheiben im Kniegelenk, die als Stoßdämpfer zwischen Oberschenkelknochen (Femur) und Schienbein (Tibia) fungieren. Verletzungen der Menisken sind häufig und können durch eine Reihe klinischer Tests diagnostiziert werden. Zu den bekanntesten Tests gehören der Steinmann 1-Test, der Steinmann 2-Test und der McMurray-Test. Diese Tests helfen, den Zustand der Menisken zu beurteilen und mögliche Risse oder Schäden zu erkennen.


Steinmann 1-Test


Der Steinmann 1-Test, auch als rotatorischer Kompressionstest bekannt, dient zur Diagnose eines Meniskusschadens, insbesondere des Innenmeniskus oder Außenmeniskus.


Durchführung:


  1. Der Patient liegt in Rückenlage auf der Untersuchungsliege.

  2. Der Untersucher beugt das Knie des Patienten auf etwa 90 Grad.

  3. Der Untersucher hält den Fuß des Patienten und rotiert den Unterschenkel nach innen und außen.

  4. Während der Rotation wird Druck auf das Kniegelenk ausgeübt.


Interpretation:


  • Schmerzen bei Innenrotation deuten auf eine Schädigung des Außenmeniskus hin.

  • Schmerzen bei Außenrotation deuten auf eine Schädigung des Innenmeniskus hin.


Steinmann 2-Test


Der Steinmann 2-Test wird verwendet, um den Meniskuslängsriss oder einen Verschleiß zu identifizieren.


Durchführung:


  1. Der Patient liegt in Rückenlage.

  2. Der Untersucher palpiert (tastet) das mediale und laterale Gelenkspalt des Kniegelenks, während das Knie sowohl in Flexion als auch in Extension gebracht wird.


Interpretation:


  • Schmerzen bei Palpation des medialen Gelenkspalts während der Flexion und Abnahme der Schmerzen bei Extension deuten auf eine Schädigung des medialen Meniskus hin.

  • Umgekehrt weisen Schmerzen bei Palpation des lateralen Gelenkspalts auf eine Schädigung des lateralen Meniskus hin.


McMurray-Test


Der McMurray-Test ist einer der bekanntesten und am häufigsten verwendeten Tests zur Diagnose von Meniskusläsionen. Er zielt darauf ab, die Bewegungen zu simulieren, die den Meniskus unter Stress setzen.


Durchführung:


  1. Der Patient liegt in Rückenlage.

  2. Der Untersucher hält das Knie des Patienten in einer Hand und den Fuß in der anderen Hand.

  3. Das Knie wird maximal gebeugt, und der Fuß wird nach außen (für den medialen Meniskus) oder nach innen (für den lateralen Meniskus) rotiert.

  4. Der Untersucher streckt das Knie langsam, während er gleichzeitig Druck ausübt und die Rotation beibehält.


Interpretation:

  • Ein Klickgeräusch oder fühlbarer Schnapp während der Streckung des Knies kann auf einen Riss des Meniskus hinweisen.

  • Schmerzen während dieser Bewegung sind ebenfalls ein Anzeichen für eine Meniskusverletzung.


Fazit


Die Meniskustests Steinmann 1, Steinmann 2 und McMurray sind essenzielle Werkzeuge in der orthopädischen und sportmedizinischen Diagnostik. Sie bieten wertvolle Hinweise auf die Integrität der Menisken und helfen, geeignete therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Eine genaue Diagnose erfordert oft eine Kombination dieser Tests sowie bildgebende Verfahren wie ein MRT, um das Ausmaß und die genaue Lokalisation der Verletzung zu bestimmen.



19.07.2024, Therapiewerk in Stuttgart West

Comments


bottom of page