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AutorenbildUlrike Mindl

Thrombose

Thrombose kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie „Klumpen“. Das trifft es schon perfekt. Eine Thrombose ist nämlich eine Blutgerinnung innerhalb eines Gefäßes, mit anschließender Bildung eines Blutgerinnsels im Kreislaufsystem. Betroffen können Venen (Venenthrombose), Arterien (Arterienthrombose) und Kapillare (Kapillarthrombose), aber auch das Herz (kardiale Thrombose) sein.


Ursachen für eine Thrombose können sehr vielschichtig sein. Veränderungen der Gefäßwände durch z.B. Ablagerungen innerhalb eines Gefäßes können ein Blutgerinnsel entstehen lassen. Aber auch der Blutstrom kann, durch z.B. Krampfadern, Immobilität oder eine mangelnde Flüssigkeitszufuhr, verantwortlich für eine pathologische Blutgerinnung sein. Auch die Zusammensetzung des Blutes kann für die Entstehung eines Thrombus eine große Rolle spielen, durch eventuelle systemische Erkrankungen, bestimmte Medikamente oder Rauchen.


Gefährlich wird es, sollte sich ein Blutgerinnsel lösen, in andere Organe gespült werden und dort ein Blutgefäß verstopfen. Dies nennt man Embolie. Setzt sich der Pfropfen in einem Lungengefäß fest, spricht man von einer Lungenembolie.


Mögliche Symptome einer Thrombose sind Schwellung, Schmerzen, rote oder bläuliche Verfärbung der Haut, unterschiedlich warme Extremitäten bei Betroffenheit eines Arms oder Beins, eventuell Fieber und ein beschleunigter Puls.


Die ärztliche Untersuchung besteht aus einer gründlichen Anamnese und Inspektion der verdächtigten Körperregion. Eine Ultraschalluntersuchung bringt eine klare Darstellung von Venen, Blutfluss und möglichen Blutgerinnseln. Zusätzlich kann eine Kompressionssonografie Klarheit bringen. Hierbei wird die betroffene Vene zusammengedrückt. Ist dies nur bedingt oder gar nicht möglich, ist dies ein Zeichen für eine Thrombose. Häufig wird auch für eine genaue Diagnostik ein CT genutzt. Sollte die Diagnose noch nicht sicher sein, gibt es noch einen zusätzlichen Test (D-Dimer-Test), welcher die Fibrinspaltprodukte misst. Fibrin ist ein Eiweiß, das wichtig für die Blutgerinnung ist.


Die Behandlung im Akutfall soll zu allererst verhindern, dass ein bestehendes Gerinnsel sich löst und in lebenswichtige Organe wandert. Anschließend gibt es 4 Maßnahmen, die abhängig vom aktuellen Krankheitszustand, isoliert oder in Kombination, angewendet werden.


- Hochlagern und Kompression: Das Hochlagern als Sofortmaßnahme, bei einer frisch auftretenden Thrombose verhindert ein weiteres Anschwellen der betroffenen Körperregion. Die Kompression durch einen Kompressionsverband oder Kompressionsstrümpfe bewirkt, dass das Blut besser in den Venen fließt.

- Medikamente: Die Medikamente verhindern, dass das Gerinnsel wächst, bzw. kleiner wird oder sich gar auflöst. Zusätzlich sollen sie ein erneutes Auftreten einen Thrombus verhindern.

- Operation: Eine weitere Möglichkeit ist es, den Thrombus mittels Katheter zu erfassen und aus der Vene ziehen.


Prävention: Bei langen sitzenden Aktivitäten, wie zum Beispiel bei Langstreckenflügen oder langen Arbeitstagen im Büro, ist regelmäßige Bewegung besonders wichtig. Zusätzlich gibt es Anti- Thrombose- Strümpfe, die dafür sorgen, dass das Blut durch den sanften Druckt von außen, schneller fließt. Nach Operationen können sogenannte Anti- Thrombose- Spritzen mit Heparin verabreicht werden. Gerade bei Immobilität ist eine physiotherapeutische Anleitung für Anti- Thrombose- Übungen besonders wichtig. Zusätzlich ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, um das Blut dünnflüssig zu halten.


Stuttgart, 09.12.2022

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